Strategische Unternehmenskäufe: Expansion durch Transaktion

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zuletzt aktualisiert am 7. Juli 2021 | Lesedauer ca. 2 Minuten


Strategische Unter­nehmens­käufe bieten besonders mittel­ständisch geprägten Unter­nehmern ein beliebtes Mittel zur Expansion sowohl im Inland als auch auf internationalem Par­kett.

 


Ohne strategische Zukäufe von Marktteilnehmern lässt sich ein kontinuierliches Wachstum von Unternehmen – besonders in bereits gesättigten Märkten – kaum noch realisieren. Gezielte Unternehmenskäufe lassen Unternehmen schnell wachsen. Gleichzeitig lassen sich bestehende Marktanteile sichern und internationale Präsenzen ausbauen sowie wertvolles Know-how, neue Kundenstämme und qualifizierte, erfahrene Mitarbeiter gewinnen.


Besonders in Zeiten der Covid-19-Pandemie, die viele Unternehmen stark betroffen hat, sind auch für solche Unternehmen derartige Transaktionen oftmals der letzte Rettungsanker, um eine Fortführung ihres Geschäfts­betriebs zu sichern.



Unternehmenssicherung durch Verkauf: Was ist das Besondere bei Transaktionen in der Krise?

Wird ein Unternehmen aus der Insolvenz gekauft, steht oft die Sanierung und Fortführung des kriselnden Unternehmens im Mittelpunkt. Gläubiger werden befriedigt, Mitarbeiter weiter beschäftigt und ein möglicher Imageschaden damit reduziert. Daneben kann die Übernahme während eines Insolvenzprozesses meist deutlich schneller abgeschlossen werden als in einer normalen M&A-Transaktion. Allerdings birgt genau die Eile oft Risiken, die vorher genau geprüft werden sollten. Besonders die weitreichenden Haftungs- und Anfechtungsrisiken beim Erwerb eines Unternehmens im Umfeld der Insolvenz dürfen bei der Abwägung der Chancen und Risiken, die sich durch die Transaktion ergeben, keinesfalls aus dem Auge verloren werden.


Aber nicht nur bei Transaktionen aus der Insolvenz entstehen rechtliche und wirtschaftliche Risiken. Auch der Erwerb eines „gesunden” Unternehmens birgt eine Vielzahl potenzieller Gefahren. Wie lassen sich solche Risken frühzeitig erkennen?


Für die Prüfung von Risiken gibt es kein vorgefertigtes Schema, das immer eins zu eins angewendet werden kann. Vielmehr ist eine individuelle und maßgeschneiderte Analyse, die alle zu beachtenden wirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichen Aspekte der Transaktion aufgreift, für jeden Unternehmenskauf erforderlich. Bei der sog. Due Diligence (wörtlich: „gebotene Sorgfalt”) können somit schon vor der Transaktion alle Möglich­keiten und Gefahren genau identifiziert und untersucht werden. Erkannten Risiken lässt sich dann z.B. durch eine Berücksichtigung beim Kaufpreis oder durch Absicherungen des Käufers im Kaufvertrag mittels maßgeschneiderter Garantien und Freistellungen begegnen


Wie wird sich der Transaktionsmarkt entwickeln?

Der M&A-Markt wurde durch die Covid-19-Pandemie stark getroffen und kam zwischenzeitlich sogar in einigen Bereichen bzw. Regionen weitestgehend zum Erliegen. Es gilt dabei aber auch zu differenzieren, da die Covid-19-Pandemie gerade erst auch einige Transaktionen notwendig machte, wie die Refinanzierungsmaßnahmen bei der Lufthansa AG oder der TUI AG zeigten. Auch wenn die Verunsicherung im Markt weiterhin spürbar ist, scheint sich die Stimmung allmählich zu erholen. Neben aufgeschobenen Transkationen, die in den letzten Monaten auf Eis gelegt wurden und nun nachgeholt werden, zieht auch die Anzahl der Transkationen aus dem Umfeld der Insolvenz an. Für die absehbare Zukunft rechnen wir wieder mit einem ähnlich hohen Niveau an Unternehmenskäufen, wie es vor der Pandemie geherrscht hat.


Gespräche mit unseren Mandanten zeigen, dass besonders mittelstandsgeprägte Familienunternehmen mit zunehmend starkem Konkurrenzdruck rechnen müssen, wenn sie wachstumsstarke und innovative Unternehmen übernehmen wollen. Denn auch Private Equity-Häuser nehmen den deutschen Mittelstand weiterhin intensiv in den Fokus – an Kapital für Investitionen mangelt es grundsätzlich nicht. Gleiches gilt für strategische Investoren aus Asien und zunehmend auch aus den USA, die auf den europäischen und besonders den deutschen Markt drängen. In der Folge verharren die (subjektiven) Unternehmensbewertungen mit entsprechenden Auswirkungen auf die Preisvorstellungen weiterhin auf hohem Niveau, sofern nicht im konkreten Fall das Geschäftsmodell eines Zielunternehmens aufgrund der Pandemie eine dauerhafte Verschlechterung erlitten hat.


Fazit

Strategische Unternehmenskäufe sind ein nach wie vor beliebtes und probates Mittel für eine schnelle und nachhaltige Expansion von Unternehmen im In- und Ausland. Neben großen Chancen lauern jedoch auch eine Vielzahl von Risiken beim Unternehmenskauf, die es im Vorfeld einer Transaktion sorgfältig zu prüfen gilt. Das gilt dabei gleichermaßen beim Erwerb eines Unternehmens in der Krise als auch bei – auf den ersten Blick vermeintlich – gesunden Unternehmen.

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